Gemeindenachrichten aus der Gemeinderatssitzung vom 7. Februar 2023
Projekt Feldarbeiten für das Forschungsprojekt BEF- Lägern
Um die Auswirkung zwischen strukturellen und physiologischen Bestandseigenschaften, den Artenreichtum und die Nahrungsnetzwerke zwischen Bodenvegetation und Baumkrone zu erforschen, untersucht die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und die Universität Zürich, im Rahmen des Forschungsprojekt BEF- Lägern, Elf Waldbestände, wovon der Gemeindewald Boppelsen betroffen ist.
Projektleitung: Kurt Bollmann (PI, WSL), Felix Morsdorf (Co-PI, UZH), Daniel Scherrer (WSL)
Doktorierende: Jan Vigués (WSL, ETHZ), Nicole Manser (UZH)
Projektdauer: 2022–2026, Feldarbeiten 2023, 2024
Untersuchungsgebiet: Waldökosystem der Lägern (Kanton AG und ZH)
Vorgehen: 1) Erfassung der strukturellen und physiologischen Waldbestandseigenschaften mittels Fernerkundungsmethoden, 2) In-situ Erfassung der Biodiversität in ausgewählten Waldbeständen (Fokusbestände) über 2 Jahre (Abb. 1). Die Biodiversität wird sowohl in den Baumkronen als auch im Bodenbereich erfasst.
Das Konzept der Auswahl der Fokusbeständen wurden zwischen September und Dezember 2022 in mehreren Analyseschritten und Feldbegehungen konkretisiert. Daraus ergab sich ein Studiendesign mit 34 Fokusbeständen, die sich im Verhältnis 10 zu 24 auf die Kantone AG und ZH verteilen (Abb. 2). Bestandsnummern und Koordinaten der 34 Bestände befinden sich im Anhang (Tab. S1).
Biodiversitätserhebung pro Fokusbaum: In jedem der 34 ausgewählten Waldbestände wird die Artenvielfalt von Gefässpflanzen einmal, jene der Vögel, Feldmäuse, Kleinsäuger und ausgewählter Gruppen von Arthropoden mehrmals zwischen April und August (2023, 2024) an und um die Fokusbäume erfasst. Dabei handelt es sich je nach Waldbestand um einen dominanten Laub- oder Nadelbaum (Buche, Fichte oder Weisstanne). Diese Biodiversitätserfassung geschieht einerseits mit Aufnahme- /Erfassungsgeräten (Vögel, Fledermäuse, Kleinsäuger), andererseits mit Fallenfängen (Arthropoden), Verhören (Vögel) und Vegetationsaufnahmen (Gefässpflanzen). Für die Geräteinstallation in den Baumkronen werden drei technische Varianten eingesetzt (Abb. 3a‑c). Gelichzeitig werden einmal pro Saison Astproben im Kronen- und Strauchbereich durch professionelle Baumkletterer gesammelt.
Technische Installation in Baumkronen: Die Kroneninstallation bei der Variante (Abb. 3b) besteht aus einem Vierkant-Holzarm, der durch einen Baumkletterer der Firma astwerk in der Kronenmitte des ausgewählten Fokusbaums befestigt wird und als Flaschenzugsystem funktioniert. Der Holzarm wird mit zwei Spanngurten am Baum befestigt. Dadurch werden Schäden an der Borke verhindert. Am Tragseil, das vom Boden zum Holzarm über ein Rollsystem verläuft, wird ein BatLogger (ca. 2.5 kg) und eine Insektenfalle (Polytrap, ca. 1.5 kg) befestigt (Abb. 4a) und in die Krone gezogen (Abb. 4b). Der Durchmesser des Seils beträgt 4–6 mm (noch in Erprobung). Zusätzlich werden zwei bis drei Führungsleinen mit Durchmesser 3mm verwendet, um den BatLogger am Tragseil auszurichten
Erfassung Fernerkundundungsvariablen pro Fokusbestand: In jedem der 34 ausgewählten Fokusbestände werden vier Messungen durchgeführt. Die Messungen der strukturellen Parameter mit dem terrestrischen Laserscanner (Abb. 5a) werden zwischen Mai und Juni 2023 (leaf-on) und Februar und März 2024 (leaf-off) durchgeführt. Die Drohnenflüge (Abb. 5b) zur Erhebung der strukturellen Parameter der Baumkronen und der physiologischen Parameter werden viermal durchgeführt: Parallel zu den Messungen mit dem terrestrischen Laserscanner und zusätzlich zwischen September und Oktober 2023 und Mai und Juni 2024. Eine Messperiode dauert jeweils 2–3 Wochen. Der Einsatz der Drohne wird gemäss den Bestimmungen des BAZL durchgeführt. Drohnenpilot/-innen besitzen den EU-Befähigungsnachweis A1/A3 des BAZL.
Auswirkungen der Feldarbeiten im Untersuchungsgebiet:
- Installationsarbeiten von Blattaustrieb im Frühling 2023.
- Saisonale Installation (April-August) von Fang-/Messgeräten in und unter der Krone der Fokusbäume (Buche, Fichte, Weisstanne) in den 34 Fokusbeständen (vgl. Abb. 2 und Tab S1).
- Aufhängevorrichtung mit Holzarm, Umlenkrollen, Trag und Lenkseilen an 34 Fokusbäumen über 1.5 Jahre.
- Regelmässiger Aufenthalt des Feldteams (meistens zwei Personen) in und um die 34 Fokusbestände zwischen März und Oktober 2023 und März und August 2024 zwecks Daten-/ Probensammlung und Unterhalt.
- Begleitfahrzeug auf Forststrassen zum Transport von Feld- und Probematerial
- Geringe Lärmimmission durch Drohne (4x 15- 20 Min. pro Fokusbestand).
Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 7. Februar 2023 die Feldarbeiten im Rahmen des Forschungsprojekt BEF- Lägern genehmigt.
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Jagdgesellschaft Boppelsen; Aufnahme neuer Pächter- Ochsner Denis, Rietstrasse1, 8412 Riet b.
Mit Schreiben vom 12. Januar 2023 stellt die Jagdgesellschaft Boppelsen das Gesuch um Aufnahme von Herrn Denis Ochsner, geb. 05.08.1969, wohnhaft in 8412 Riet b. Neftenbach, Rietstrasse 1, als neuen Pächter im Jagdrevier Nr. 241 per 1. April 2023.
Herr Ochsner hat nach der theoretischen Jagdprüfung und der Schiessprüfung die obligatorische, praktische 2‑jährige Ausbildung im Jagdrevier Boppelsen absolviert und im Herbst 2019 die Jagdprüfung des Kantons Zürich erfolgreich bestanden.
Der Gemeinderat stimmt der Aufnahme von Herrn Denis Ochsner, per 1. April 2023 als Pächter in die Jagdgesellschaft Boppelsen für die Pachtperiode 2017- 2025 zu.
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Gemeindeverwaltung Boppelsen
Céline Schweinfurth, Sachbearbeiterin Gemeindekanzlei
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Telefon 044 849 70 09 | celine.schweinfurth@boppelsen.ch